Mit der Gründung von Interpneu als Reifengroßhandel in Karlsruhe im Jahr 1970 wollten die Inhaber der Pneuhage Reifendienste zunächst für ihre damals zehn Filialen Preisvorteile erzielen. Zum Beispiel durch den Import ganzer Waggonladungen an Reifen aus dem nahegelegenen Frankreich. Auch den Exklusiv-Vertrieb für Seiberling-Reifen, damals einer Zweitmarke von Firestone, konnte Interpneu für sich gewinnen. Das erweiterte Angebot konnte auch an andere Reifenhändler, Werkstätten und Tankstellen vertrieben werden. Ein Liefervertrag mit einer Supermarktkette sorgte für zusätzliches Einkaufsvolumen. Mit dem wachsenden Abnehmerkreis wurde man wiederum für die Hersteller als Partner immer attraktiver. Die Basis für den heutigen Großhandel war gelegt.
Zwischen 1972 und 1975 betrieb Interpneu sieben eigene Reifendienste, bevor diese 1994 in die Pneuhage Reifendiensten integriert wurden. Darunter war auch als Test eine Discount-Station rein für Pkw-Kunden mit Fokus auf die importierten Marken.
Die erste größere Messeteilnahme 1982 an der Automechanika in Frankfurt stellte den Auftakt für weitere Messeauftritte mit deutschlandweitem und internationalem Publikum dar.
Im Juli 1990 entstand aus einem Joint Venture mit einer DDR-Firma mit Interpneu Berlin ein zusätzliches Vertriebsbüro. Kurz darauf nahm man in Nossen ein Auslieferungslager für Ostdeutschland in Betrieb. 1999 erfolgte Aufbau eigener Großhandelsstrukturen in Polen unter dem Namen Pneuhage Servis Opon. Seit 2004 ergänzt die Firma EROL in Paris den Vertrieb in Frankreich.
Nach diversen Umzügen innerhalb von Karlsruhe konnte 1984 schließlich der Büro- und Lager-Neubau am heutigen Firmensitz „An der Rossweid“ bezogen werden.
In den Anfangsjahren belieferten eigene Fahrer die Händler mehrmals wöchentlich. Doch mit steigendem Volumen und weiter entfernterem Kundenkreis erfolgte die Umstellung auf Speditionen. Anfang der 90er Jahre kam die Lieferung per Paketdienst für Kleinmengen hinzu. Die schnelle Lieferung vieler gängiger Marken aus einer Hand war damals schon hochgeschätzt, der Platz schnell zu klein. Der 1999 eröffnete Neubau an der Rossweid wurde daher auf Vielfalt und schnelle Kommissionierung ausgelegt. Fünf Jahre später waren schon zehn Außenlager nötig. In Speyer fand man genügend Platz. Das dort 2008 eröffnete und 2019 erweiterte Consumer-Reifenlager arbeitet noch immer erfolgreich nach den Prinzipien Artikel-Vielfalt und Schnelligkeit in der Saison.
Das ebenfalls stark gewachsene Alufelgen-Lager zog 2008 von einem anderen Gebäude im Industriegebiet in das alte Reifenlager. Auch hier zeigte sich das Sortiment als Erfolgsgeschichte seit dem ersten Felgenangebot 1975.
Im Jahr 2000 starteten die ersten Stationen der Komplettradmontage im Keller an der Rossweid. 2014 erfolgte aus Platzmangel der Umzug in ein 300m entferntes Gebäude. Ab Sommer 2020 sollen Räder und Montage wieder vereint unter einem Dach arbeiten. Ein langfristig angemietetes Gebäude „Am Storrenacker“ sorgt für ausreichend Platz.
In Nossen konnte das Gelände zum Speziallager für Nutzfahrzeugreifen für Lkw, Ackerschlepper, Baumaschinen und Stapler weiterentwickelt werden. Weiteren Exklusiv-Lieferverträge brachten neue Kunden und mehr Nachfrage. 2018 zogen die Lkw-Reifen in ein zusätzliches Lager in Hainichen.
Die Eigenmarke PLATIN für Reifen und Räder spielt in der Interpneu-Historie eine große Rolle. Als Verträge für Exklusiv-Vertriebsmarken nach erfolgreichen Aufbau der jeweiligen Marken immer wieder ausliefen, fiel der Entschluss für den Aufbau einer eigenen Marke –lange bevor das im deutschen Handel üblich war.
1987 war es soweit und die ersten 4 Reifenprofile der Marke PLATIN kamen auf den Markt, damals von Othsu produziert. Heute gibt es PLATIN Reifen in rund 200 Dimensionen als Sommer,- Winter- und Ganzjahresreifen für Pkw und Transporter. 1991 gab es die erste Platin Alufelge. Seit 1995 das erste PLATIN Rad „P1“ auf den Markt kam, wird die Nummernbezeichnung fortgeführt, inzwischen bis P 95. Aktuell gibt es mehr als 30 verschiedenen Designs in 14 bis 20 Zoll, viele mit ECE-Freigabe.
Schon in den 70er Jahren wurden Angebote unter dem Titel „Actuell“ und der Felgen-Beratungskatalog „Collection“ an die Kunden verteilt. Doch auch im Zeitalter der Digitalisierung wünschen Interpneu-Kunden nach gedruckte Infomaterialen. Seit 1996 kann online im „Interstore“ bestellt werden. Seitdem gab es mehrere Shop-Weiterentwicklungen, auch im Räderkonfigurator.
Neben der Nähe zum Handel, dem Sortiment und der Lieferfähigkeit wird insbesondere die persönliche Betreuung der Kunden und familiäre, menschliche Atmosphäre innerhalb der gesamten Firmengruppe als Erfolgskriterien gesehen. Ein geschultes Team sorgt seit der Gründung am Telefon für Unterstützung bei der Reifen- und Felgenauswahl. Auch nach dem Kauf kümmert sich ein direkt erreichbarer Kundenservice persönlich um Rückfragen.
Vertriebspartnerprogramme sorgten ab Mitte der 90er für eine besondere Form der Kundenbindung. 2014 löste Reifen1+ die bisherigen Partnerkonzepte ab. Seitdem bietet Interpneu ohne Systemgebühren Vorteile für Händler in drei Kategorien sowie für Nutzfahrzeug-Reifenvermarkter und Autohäuser. Neben Sonderkonditionen im Einkauf gibt es umfassende Vermarktungshilfen, online wie offline, vom Online-Shop bis zur Plakatwerbung. Auch hier zeigt sich der Erfolg im wachsenden Zuspruch: zu Beginn des Jubiläumsjahres zählt Reifen1+ 672 Partner. Ziel ist dabei nicht, die Anzahl Partner an sich zu fördern, sondern deren Qualität in der Vermarktung und damit deren Umsatz – wieder getreu dem Motto: der Erfolg des Partners ist der Erfolg von Interpneu.
Das neue EU-Reifenlabel ermöglicht den Verbraucher*innen sich bewusst für kraftstoffeffizientere Reifen zu entscheiden. Dies kann sich deutlich kostenwirksam und emissionssenkend auswirken. Verbesserte Nasshaftung bedeutet mehr Verkehrssicherheit, während Informationen zum Vorbeifahrgeräusch dazu beitragen können, die verkehrsbedingte Lärmbelästigung zu verringern.
Die tatsächliche Kraftstoffeinsparung und die Verkehrssicherheit sind in hohem Maße von der eigenen Fahrweise abhängig, sowie speziell durch folgende Umstände:
Ein reduzierter Rollwiderstand spart Kraftstoff und CO2. Die Bewertung wird in Klasse A bis Klasse E angegeben.
Die Nasshaftungsleistung ist in die Klassen A bis E unterteilt. Die Nasshaftung ist entscheidend für die Fahrsicherheit, z. B. kann die Bremswegdifferenz zwischen A und E 18 m betragen.
Auf dem Label wird die Lautstärke in dB angezeigt und in die Klassen A (leiser), B, C (lauter) eingeteilt. Die Geräuschemission der Reifen wirkt sich auf die Gesamtlautstärke des Fahrzeugs aus.
Das Schneesymbol bestätigt, dass der Reifen bei Schneetests die 3PMSF-Grenzwerte einhält (Typgenehmigung).